Daniel Eggli – Sein Stil, seine Werke



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Im Internet gibt es bereits sehr wohlwollende Artikel über Daniel Eggli, einen Künstler, der sich mit grob geschnittenen Holzfiguren einen Namen in der Kunstwelt gemacht hat, sowohl innerhalb der Schweiz als auch darüber hinaus. In diesem Artikel geht es darum, die Figuren ein wenig näher zu beleuchten. Denn die Werke eines Künstlers lassen sich nur schwer mit groben Umschreibungen wirklich beleuchten, und auch eine kurze Analyse mag beim Leser kein konkretes Bild seiner Werke entstehen lassen. Natürlich ist es immer schwierig, Kunst „objektiv“ zu beurteilen. Wir wollen uns daher einmal daran wagen, zumindest einen Überblick zu verschaffen. Sollte die Lektüre dieses Artikels Sie neugierig auf mehr machen, bietet das Internet auf Webseiten wie zum Beispiel www.artworks24.com viele Möglichkeiten, zumindest ein zweidimensionales Bild zu Gesicht zu bekommen. Vorsorglich möchten wir jedoch schon jetzt darauf hinweisen, dass nichts den 360 Grad-Blickwinkel ersetzt, der bei Ausstellungen in unnachahmlicher Art und Weise ermöglicht wird.

Viele Künstler fühlen sich ihrer Heimat verbunden und zeigen dies auch in ihrem Stil. Im Fall von Daniel Eggli wird dies vor allem dadurch deutlich, dass er sich für das Material Holz entschieden hat, welches laut seiner Webseite im Zusammenhang mit Geld zu verstehen ist, welches in der Schweiz zweifelsohne einen hohen Stellenwert hat. Dies möchte er ausdrücklich als Symbol verstanden wissen, denn in der heutigen Schweiz hat Geld, beziehungsweise die Verwaltung von Geld, „einen mindestens so hohen Stellenwert wie der Rohstoff, der ihr früher hohe Erträge bot“. Ob dies kritisch oder gar gesellschaftskritisch zu verstehen ist, bleibt dem Leser überlassen: Fest steht, dass die dargestellten Objekte überproportional oft Geschäftsleute oder, wie seine Webseite sie bezeichnet, „Businesspeople“ abbilden. „Immer am Puls der Zeit“ ist eine weitere Beschreibung, die sich entweder neutral oder kapitalismuskritisch lesen lässt – Diese Frage bleibt jedoch offen.

Geschnitten werden die Skulpturen mit der Kettensäge, ein raues, aber doch zugleich ausgesprochen kraftvolles Werkzeug, das sich wunderbar dazu eignet, grobe Konturen darzustellen. Und grob sind die Werke auf jeden Fall: Personen ohne Gesichter, mit Händen wie Klötzen, viereckigen Füssen und Händen – wirklich individuell sieht das nicht aus, was es vielen Besuchern der Ausstellungen ermöglichen mag, sich selbst mit den Figuren zu identifizieren. Auch hier wieder die grosse Frage: Möchte uns der Künstler hier auf etwas Besonderes hinweisen, oder entspricht es schlicht und ergreifend seinem Verständnis von Kunst, nicht ins Detail zu gehen, sondern möglichst vage zu bleiben? Fest steht, dass die Personen, die mal Golf spielen, mal geschäftig durch die Strassen laufen, immer auf der Suche nach einer neuen Herausforderung oder auch einfach auf dem Weg zum nächsten Meeting, blass wirken, und so gar nicht glücklich – geht es hier gar um die Austauschbarkeit des Individuums, oder greift auch diese Interpretation erneut zu weit?

Fragen über Fragen, doch Antworten werden wir erneut keine bekommen. Vielleicht wird es ja irgendwann ein Interview mit Herrn Eggli geben, das Antworten auf alle diese Spekulationen liefert. Bis dahin bleibt uns nichts anderes übrig, als die gestalterischen Fähigkeiten dieser Ausnahmekünstlers zu bewundern. Wer sonst schafft es, mit einer Kettensäge ausdrucksstarke Kunst zu erschaffen?